Zu Beginn Ihres Medizinstudiums erlernten Sie die Grundkenntnisse der Audiometrie nach den herkömmlichen Ausbildungsprinzipien an realen Audiometern. Können Sie uns diesen Ausbildungskurs kurz schildern?
Die Audiometrieausbildung im Grundstudium war eher altmodisch und das Lernen war sehr zeitintensiv, da wir während der Ausbildung oft als Probanden für die anderen Studenten hinhalten mussten. Die Resultate waren recht unbefriedigend, da es für die Kursleiter schwierig war, unsere grosse Studentengruppe zu betreuen. Zudem hatte ich vor der Prüfung im Grundstudium Panik, da ich mir nicht sicher war, welche Frequenzen ich testen muss.
In Ihrem jetzigen Praktikum am Universitätsspital haben Sie Otis – der virtuelle Patientkennen gelernt. Was sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit diesem Programm?
Das Programm hat mehrere Vorteile. Interessant ist insbesondere, dass verschiedene seltene Krankheitsbilder kennen gelernt werden, die in der Praxis nicht audiometriert werden können, da sie zu selten vorkommen. Dies ist wichtig um das Interpretieren von Audiogrammen zu erlernen.
Gibt es für Sie als Studentin konkrete Vorteile des virtuellen gegenüber dem realen Audiometer?
Neben der grossen Anzahl an Übungspatienten ist bei der Software sehr hilfreich, dass es ein System gibt, nach dem ich vorgehen muss und die Regeln klar definiert sind. Ein weiterer, grosser Vorteil ist, dass ich üben kann, wann ich Zeit dazu habe.
Vielen Dank.